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Starke Gewitter in Österreich, Tornado in Graz

Die Stadt Graz steht derzeit nicht nur beim Fußball im Mittelpunkt, gestern sorgte auch das Wetter in der steirischen Landeshauptstadt für Aufsehen. Am Nachmittag konnte im Norden der Stadt, im Bezirk Eggenberg, ein Tornado beobachtet werden. Generell gingen im Südosten des Landes zahlreiche kräftige Gewitter mit Starkregen nieder.
Tornado in Graz - Videoscreenshots. Quelle Stefanie Filzmoser via Facebook/uwz.at & @herr.wolke
Tornado in Graz - Videoscreenshots. Quelle Stefanie Filzmoser via Facebook/uwz.at & @herr.wolke

In einer ausgeprägten, südwestlichen Höhenströmung erreichten am gestrigen Dienstag äußerst feuchte und energiereiche Luftmassen das Land. Die Unwettergefahr war besonders im Südosten erhöht, starke Gewitter mit großen Regenmengen in kurzer Zeit und kleinkörnigem Hagel waren die Hauptgefahr. Direkt von der Adria zogen schon von der Früh weg immer wieder kräftige Gewitter über Slowenien nach Österreich, die stärksten Gewitter waren aber am Nachmittag zu erwarten. Dabei kamen gebietsweise große Regenmengen zusammen, Überflutungen waren die Folge. In Fischbach, Gleisdorf, Leoben und Allentsteig wurde neue Monatsrekorde aufgestellt – noch nie regnete es dort an einem Maitag innerhalb von 24 Stunden derart viel.

Große Regenmengen durch starke Gewitter in Österreich in kurzer Zeit. | Gefallene Regenmengen in 24 Stunden - UBIMET
Große Regenmengen durch starke Gewitter in Österreich in kurzer Zeit. | Gefallene Regenmengen in 24 Stunden – UBIMET
Besoners im Südosten von Österreich zogen über den Tag verteilt zahlreiche, teils kräftige Gewitter durch. - Blitverlauf © UBIMET/nowcast
Besoners im Südosten von Österreich zogen über den Tag verteilt zahlreiche, teils kräftige Gewitter durch. – Blitverlauf © UBIMET/nowcast

Tornado in Graz

Um kurz nach 17 Uhr richteten sich schließlich alle Blicke nach Graz, im Bezirk Eggenberg im Norden der Stadt konnte sich an einer kräftigen Gewitterzelle ein Tornado bilden. Zahlreiche Grazer konnten diesen mit beeindruckenden Videos festhalten.

Auch über Schäden wurde rasch berichtet, neben beschädigten Dächern sorgten auch umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste für Probleme.

Tornados in Österreich

Im Durchschnitt treten in Österreich pro Jahr etwa 3 bis 5 Tornados auf, allerdings sind die meisten davon nur schwach und kurzlebig. Meistens stehen diese auch nicht im Zusammenhang mit Superzellengewittern, sondern entwickeln sich an lokalen Windkonvergenzen („Typ-II-Tornados“). Starke Tornados sind extrem selten, wobei das bislang bekannteste Ereignis der Tornado von Wiener Neustadt am 10. Juli 1916 war. Die Einschätzung der Stärke dieses Tornados liegt bei F4/T8, was Windgeschwindigkeiten um 350 km/h bedeutet. Vor wenigen Jahren, am 10.07.2017, kam es auch knapp südlich von Wien (10.07.2017 – Tornado bei Wien) zu einem Tornado im Zuge einer Superzelle. Die letzten dokumentierten Tornados in Österreich gab es letztes Jahr im Weinviertel, am 06.05.2023 und im Waldviertel am 29.04.2023 in Oberfladnitz. Auch hier handelte es sich, wie gestern in Graz, um Typ-II-Tornados.

 

Der Großraum Graz gehört in Österreich nicht nur zu den blitzreichsten Regionen (Gewitter in Österreich: wo es am häufigsten blitzt), sondern auch zu jenen mit den meisten Tornados. Seit 1900 wurden hier bereits 8 Tornados bestätigt. Der letzte, ein Tornado mit der Stärke F2, am 29.08.2003.

Wirft man einen Blick auf die österreichischen Nachbarländer, blieben in den letzten Jahren einige Fälle in Erinnerung. Etwa der starke Tornado knapp nördlich der österreichischen Grenze in Tschechien am 24.06.2021 (24.06.2021 – Starker Tornado in Tschechien) oder mehrere Tornados am 20.05.2022 in Deutschland (20.05.2022 – Tornados richten in Deutschland Schäden an).

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