Sechstwärmster Winter seit Messbeginn
Mit dem Februar endet der meteorologische Winter, der im Vergleich zum Mittel von 1991 bis 2020 um 1,8 Grad bzw. im Vergleich zum Klimamittel von 1961 bis 1990 um 3 Grad zu warm abschließt. Die größten positiven Abweichungen wurden im Jänner verzeichnet, die geringsten dagegen im Dezember. In Summe war der vergangene Winter der sechstwärmste seit Messbeginn. An der Spitze liegt weiterhin der Winter 2006/07, gefolgt vom Winter 2019/20 an zweiter Stelle und den Wintern 2015/16 sowie 2013/14 an dritter Stelle. Der Winter 2022/23 passt damit gut in den Trend zu immer milderen und in tiefen Lagen auch schneeärmeren Wintern.
Deutlich überdurchschnittliche Temperaturen gab es vor allem im Osten, so war der Winter in Niederösterreich und Wien 2,2 bis 2,6 Grad milder als im Mittel von 1991 bis 2020. Etwas geringer zwischen +0,6 und +1,4 Grad waren die Abweichungen in Oberkärnten sowie entlang des Alpenhauptkamms.
Trockenheit im Westen
Im Westen war der Winter zudem außergewöhnlich trocken, im Tiroler Oberland kam örtlich wie etwa in Galtür und Nauders weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge zusammen. Im Süden sorgte der Jänner hingegen für einen überdurchschnittlich nassen Winter, so liegt die Bilanz etwa in Unterkärnten und im Oberen Murtal bei 130 bis 150 Prozent. Im Norden und Nordosten war der Winter in etwa durchschnittlich nass.
Mangelware Schnee
In weiten Teilen des Landes gab es auch deutlich weniger Schnee als üblich, wobei es die größten negativen Abweichungen im Tiroler Oberland und im Südosten gab. Nur in Kärnten konnte eine leicht überdurchschnittliche Anzahl an Tagen mit einer geschlossenen Schneedecke beobachtet werden.
Neuschneesumme im Winter 2022/23:
Ort | Neuschneesumme | Mittel 1991-2020 |
Klagenfurt | 61 cm | 48 cm |
Salzburg | 56 cm | 58 cm |
Wien – Hohe Warte | 31 cm | 40 cm |
Innsbruck | 21 cm | 67 cm |
St. Pölten | 19 cm | 37 cm |
Eisenstadt | 15 cm | 31 cm |
Linz | 13 cm | 46 cm |
Bregenz | 12 cm | 61 cm |
Graz | 6 cm | 35 cm |
Kein Schmäh: In #Wien gabs in diesem Winter mehr Neuschnee als gebietsweise in Tirol 🙈
In #Umhausen im Ötztal auf 1035 Meter in Summe nur 20 cm – Negativrekord, im Mittel sollten es hier 91 sein.
In Wien hingegen 31 cm – im Mittel sind es 40. pic.twitter.com/K4fPQV2JKg— wetterblog.at (@wetterblogAT) February 28, 2023
Extremwerte Winter 2023
(Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
- 22,1 Grad Güssing (B, 21.2.)
- 21,7 Grad Innsbruck (T, 18.2.)
- 21,0 Grad Graz (ST, 21.2.)
- 20,9 Grad Kleinzicken (B, 21.2.)
Tiefste Temperaturen (Tallagen)
- -24,7 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 7.2.)
- -21,0 Grad St. Jakob in Defereggen (T, 13.12.)
- -21,0 Grad St. Michael im Lungau (S, 13.12.)
- -20,7 Grad Schmirn (T, 12.12.)
- -20,6 Grad Summerau (OÖ, 18.12)
Nasseste bewohnte Orte
- 462 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
- 359 Liter pro Quadratmeter Ebensee (OÖ)
- 353 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
- 341 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
- 330 Liter pro Quadratmeter Mondsee (OÖ)
Trockenste Orte
- 36 Liter pro Quadratmeter Bad Tatzmannsdorf (B)
- 44 Liter pro Quadratmeter Mattersburg (B)
- 45 Liter pro Quadratmeter Wiener Neustadt (NÖ)
- 47 Liter pro Quadratmeter Nauders (T)
Stärkste Windspitzen Niederungen
- 112 km/h Wien – Hohe Warte (W, 3.2.)
- 108 km/h Zeltweg (ST, 4.2.)
- 106 km/h Obertauern (S, 4.2.)
- 105 km/h Mariazell (ST, 30.1.)