Kältester April seit 1997, in weiten Teilen des Landes sehr trocken
Im Vergleich zum Mittel von 1981 bis 2010 schließt der April 2021 im Flächenmittel mit einer Abweichung von -2 Grad deutlich zu kalt ab. Besonders markante Abweichungen um -2,5 Grad findet man im Norden und Osten des Landes. Die relativ kältesten Orte des Landes mit einer Abweichung von -2,6 Grad waren Neusiedl am See und Retz. Etwas geringer fallen die Abweichungen mit etwa -1 Grad zum Mittel dagegen im Süden und Westen aus. Der wärmste Tag des Monats war entgegen den Erwartungen gleich der Monatserste, als im Südosten vielerorts der einzige Sommertag des Monats verzeichnet wurde.
Örtlich neue Monatsrekorde
Verantwortlich für die kalte Bilanz waren zahlreiche Nordlagen, so führte etwa das Skandinavientief ULLI am Ostermontag von Norden her wieder arktische Luftmassen nach Österreich und vor allem in den Nordalpen gab es etwas Neuschnee. In den folgenden, teils klaren und windstillen Nächten vom 7. bis zum 9. wurden bei den Tiefstwerten örtlich neue Monatsrekorde aufgestellt:
- -11,8 Grad Bad Mitterndorf (ST)
- -9,9 Grad Windischgarsten (OÖ)
- -8,9 Grad Zeltweg (ST)
- -7,9 Grad Kleinzicken(B)
- -7,1 Grad St. Andrä / Lavanttal (K)
- -7,0 Grad Bad Tatzmannsdorf (B)
- -7,0 Grad Graz Flughafen (ST)
- -6,9 Grad Friesach (K)
Bemerkenswert ist allerdings auch die deutlich überdurchschnittliche Anzahl an Tagen mit Frost, vor allem im Westen gab es zwei- bis dreimal so viele Frosttage wie üblich. Mit Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg und Bregenz wurde in vier Landeshauptstädten ein neuer Spitzenwert für das aktuelle Jahrhundert aufgestellt. Am Flughafen Salzburg gab es mit 12 Frosttagen sogar einen neuen Monatsrekord.
Kältester April seit 1997
Landesweit schließt der April 2021 damit als erster zu kühler Monat seit dem Mai 2020 ab. Um eine größere, negative Abweichung zu finden, muss man allerdings bis zum Mai 2019 zurückblicken, der 2,5 bis 3 Grad zu kalt war. Der letzte zu kalte April mit einer Abweichung unter -1 Grad ist dagegen schon einige Jahre, nämlich im Jahr 2001. Der letzte deutlich zu kalte April war hingegen 1997 mit einer Abweichung von etwa -2,7 Grad.
Verbreitet sehr trocken
Der April war in weiten Teilen Österreichs sehr trocken, im landesweiten Flächenmittel wurde nur knapp 60% des Solls verzeichnet. Besonders markant fallen die Abweichungen im Tiroler Oberland, vom Inn- bis ins Waldviertel sowie von Oberkärnten bis zum Grazer Bergland aus. Im Oberinntal gab es meist nur 10 bis 20 % der üblichen Niederschlagsmenge. Der relativ trockenste Ort war Imst mit nur 11% des Solls, gefolgt von Wolfsegg mit 12% und Mallnitz mit 16%. Eine ausgeglichene Bilanz gab es nur von der Eisenwurzen über die Gutensteiner Alpen bis in den nördlichen Seewinkel.
Im Westen sonniger April
Das Soll an Sonnenstunden wurde im April meist erreicht bzw. im Westen und Südwesten auch übertroffen. Der relativ sonnigste Ort war Feldkirch mit etwa 137% der üblichen Sonnenscheindauer, aber auch in Lienz und Innsbruck gab es meist ein Plus von etwa 25%. Von Niederösterreich bis in die Südoststeiermark war der Monat dagegen durchschnittlich sonnig.
Extremwerte April 2021
Stand: Donnerstag, 29.04.2021, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
- 26,9 Grad Güssing, Kleinzicken (beide B, 1.)
- 26,4 Grad Bad Gleichenberg, Fürstenfeld (beide ST, 1.)
- 26,3 Grad Hohenau, Seibersdorf (beide NÖ, 1.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
- -11,8 Grad Bad Mitterndorf (ST, 9.)
- -10,5 Grad Ehrwald (T, 6.)
- -9,9 Grad Windischgarsten (OÖ, 9.)
Anzahl Frosttage unter 1000 m Seehöhe
- 22 Bad Mitterndorf (ST)
- 21 Radstadt (S)
Nasseste bewohnte Orte
- 111 Liter pro Quadratmeter Lunz am See (NÖ)
- 97 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
- 94 Liter pro Quadratmeter Präbichl (ST)
- 86 Liter pro Quadratmeter Unterach am Attersee (OÖ)
- 81 Liter pro Quadratmeter Waidhofen an der Ybbs (NÖ)
Trockenste Orte
- 2 Liter pro Quadratmeter Prutz (T)
- 4 Liter pro Quadratmeter Imst (T)
- 5 Liter pro Quadratmeter Landeck (T)
Sonnigste Stationen
- 231 Sonnenstunden Rohrspitz (V)
- 221 Sonnenstunden Feldkirch (V)
- 219 Sonnenstunden Virgen (T)
- 212 Sonnenstunden Innsbruck, Rinn, Lienz (T)
Stärkste Windspitzen Niederungen
- 100 km/h Fischbach (ST, 12.), Gumpoldskirchen (NÖ, 12.)
- 97 km/h St. Radegund (ST, 6.)
- 95 km/h Innsbruck Uni (T, 5.)
Stärkste Windspitzen Berge
- 124 km/h Feuerkogel (OÖ, 7.)
- 112 km/h Schöckl (ST, 6.)
- 109 km/h Rax (NÖ, 13.)