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Wie wird der Winter?

In etwa einem Monat ist Weihnachten und uns erreichen bereits die ersten Anfragen zum möglichen Wetter an den Feiertagen. Natürlich kann man dazu jetzt noch keine Aussagen treffen, jedoch ermöglichen ein Blick auf die aktuellen Verhältnisse im Bereich der Arktis und auf bestimmte Langfristprognosen eine grobe Einschätzung, wie sich wohl unser Winter präsentieren könnte.
Symbolbild @ stock.adobe.com
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Wenn in Mitteleuropa winterliches, kaltes Wetter vorherrschen soll, braucht es eine Kaltluftzufuhr aus nördlichen Breiten. Diese kommt dann üblicherweise aus a) Russland/Sibirien, ist dann aber eher trocken, oder b) aus dem Bereich Nordpolarmeer/Arktis. In letzterem Fall kann mit einem Transport nach Mitteleuropa über den Meeresflächen Feuchtigkeit aufgenommen werden, was hier auch Schnee zur Folge hat.

 

Arktis aktuell deutlich zu warm

Insofern kann die aktuelle Temperaturverteilung im Bereich der Arktis bereits als ein Indiz für unseren Winter betrachtet werden. Denn die Luft ist aktuell deutlich wärmer, als es zu dieser Jahreszeit üblich wäre. Die nachfolgende Grafik zeigt: In 2m Höhe liegen die Temperaturen derzeit zwischen 5 und teils über 10 Grad über dem Mittel.

@ https://climatereanalyzer.org
@ https://climatereanalyzer.org

 

Doch auch der ganze bisherige November war dort und im angrenzenden Sibirien deutlich zu warm, der nachfolgende Tweet zeigt die Temperaturabweichung in 925 hPa, also rund 800 m Höhe über etwa 3 Wochen:

Ein Grund bzw. auch eine Folge dessen könnte sein, dass es einfach viel zu wenig Meereis gibt:

Langfristmodelle einheitlich

Im Umkehrschluss heißt das für unser mittelfristiges Wetter: Wo soll die Kälte herkommen, wenn nicht aus den üblicherweise dafür zuständigen kalten Regionen? Es ist also zu befürchten, dass es mit einem knackigen Winter mal wieder nichts und selbst ein normaler Winter schwierig wird. Und genau das bestätigen auch die diversen Langfristmodelle. Diese sind zwar immer mit Vorsicht zu genießen bzw. zu interpretieren, aber doch in gewisser Weise hilfreich.

Im nachfolgenden Bild ist die gemittelte Prognose aller Langfristmodelle der diversen nationalen Wetterdienste für die Temperaturabweichung in 2m Höhe im Zeitraum Dezember-Jänner-Feber 2020/2021 zu sehen. Demnach ist im DACH-Raum diesen Winter mit einer um +0,5 bis +1 Grad höheren Mitteltemperatur gegenüber dem langjährigen Mittel zu rechnen, was auf Sicht einer Jahreszeit nicht gerade wenig ist. In den Niederungen hätte dies entsprechend weniger winterliches Wetter zur Folge, weniger Frost und weniger Schnee – zugegebenermaßen keine allzu riskante Aussage in Zeiten des Klimawandels.

 

@ https://climate.copernicus.eu

 

Was den Parameter Niederschlag angeht, so sehen die Langfristmodelle keine markanten Abweichungen vom Soll. Dieser ist jedoch für den Schnee im Bergland maßgeblich, da es im Winter ab einer gewissen Höhe so oder so kalt genug ist. Demnach würde es hier für einen durchschnittlichen Winter reichen.

 

Titelbild @ stock.adobe.com

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