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Weiße Weihnachten so wahrscheinlich wie seit Langem nicht mehr

Nach wochenlangem Nebel in den Niederungen steigen die Chancen auf Schnee am Heiligen Abend, auch in vielen Landeshauptstädten könnte es weiß werden
Winterliche Stimmung am Wiener Rathausplatz (Archivbild) - Julius_Silver pixabay.com
Winterliche Stimmung am Wiener Rathausplatz (Archivbild) - Julius_Silver pixabay.com

Während viele Landeshauptstädte auf einen rekord-trüben Dezember zusteuern, bringt eine kalte Ostströmung pünktlich zu den Feiertagen zumindest regional Chancen auf weiße Weihnachten. Die Wahrscheinlichkeit für ein weißes Weihnachtswunder ist aktuell im Süden und Osten am höchsten. In tieferen Lagen des Westens bleibt die Schneelage hingegen unbefriedigend.

Herkunft der Luftmasse am 25.12.2025 in Wien. Bodennah (gelbe Linie) erreicht kalte Luft aus Osteuropa das Land. Gleichzeitig wird in der Höhe mit einem Italientief feuchtere Luft aus dem Schwarzem Meer (~1500 m Höhe, orange) bzw. aus Südwesteuropa (~5000 m Höhe, dunkelrot) herangeführt. Diese Konstellation bringt im Winter häufig Schnee! - ECMWF IFS, UBIMET
Herkunft der Luftmasse am 25.12.2025 in Wien. Bodennah (gelbe Linie) erreicht kalte Luft aus Osteuropa das Land. Gleichzeitig wird in der Höhe mit einem Italientief feuchtere Luft aus dem Schwarzem Meer (~1500 m Höhe, orange) bzw. aus Südwesteuropa (~5000 m Höhe, dunkelrot) herangeführt. Diese Konstellation bringt im Winter häufig Schnee! – ECMWF IFS, UBIMET

Grau, grauer, Dezember 2025

Der Dezember 2025 zeigt sich in vielen Niederungen Österreichs bislang von seiner grauen Seite. Vor allem im Osten und im Donauraum war Sonnenschein Mangelware: In Linz wurde bis zum 20. Dezember gerade einmal eine Sonnenstunde registriert, auch in Wien, Eisenstadt und St. Pölten liegt die Sonnenscheindauer deutlich unter dem klimatologischen Mittel. In diesen Landeshauptstädten ist ein rekord-trüber Dezember mittlerweile realistisch. Nur ein sehr unwahrscheinliches, extrem sonniges Jahresende würde noch etwas ändern.

Stadt

Sonnenstunden Dezember 2025 (bis 20.12.)

Sonnenstunden Dezember Klimamittel 91-20

Sonnenstunden Dezember Minimum

Sonnenstunden Dezember Maximum

Bregenz

21

55

22 (1988)

106 (2016)

Innsbruck

76

89

24 (1923)

153 (2016)

Salzburg

45

85

33 (1943)

165 (2015)

Linz

1

47

18 (1993)

77 (2008)

St. Pölten

9

50

25 (2007)

103 (2015)

Wien

7

56

9 (1903)

90 (1972)

Eisenstadt

7

58

20 (1985)

98 (1989)

Graz

44

66

11 (1995)

125 (2016)

Klagenfurt

7

66

7 (1995)

155 (2016)

Weihnachtlicher Wetterumschwung

Passend zur düsteren Bilanz stellt sich das Wetter pünktlich zu Weihnachten jedoch um. Ab dem Heiligen Abend setzt sich eine zunehmend kalte Ostströmung durch. Gleichzeitig sorgt ein Italientief vor allem im Süden und Osten für Niederschlagschancen. Die Schneefallgrenze sinkt dabei im Laufe des 24. Dezember von anfangs etwa 400 Metern bis in tiefe Lagen ab. Im südlichen und östlichen Berg- und Hügelland ist eine weiße Überraschung recht wahrscheinlich, ganz im Südosten könnte sich aber lange Zeit auch Regen dazu mischen. Im Westen und Nordwesten Österreichs sind aktuell nur ein paar Schneeflocken in Sicht. Bei lebhaft, im Westen auch kräftig auffrischendem Nordostwind kommen die Temperaturen nicht mehr über -1 bis +4 Grad hinaus. Der Christtag und der Stefanitag verlaufen nach derzeitigem Stand meist trocken. Nur im Süden und anfangs auch im Osten kann es bei bedecktem Himmel zeitweise noch schneien. Im Westen überwiegt hingegen an den beiden Tagen dank föhniger Verhältnisse der Sonnenschein, nur der Hochnebel könnte den Niederungen einen Strich durch die Rechnung machen. Die Temperaturen verharren im Bereich des Klimamittels für die Jahreszeit, mit häufigem Morgenfrost und zarten Plusgraden am Nachmittag.

Weiße Weihnachten: Süden und Osten klar im Vorteil

Die Chancen auf eine geschlossene Schneedecke zu Weihnachten bleiben in den westlichen Landeshauptstädten somit gering. In Bregenz und Innsbruck liegen sie aus aktueller Sicht bei unter fünf Prozent. Auch in Salzburg und Linz sind weiße Weihnachten eher unwahrscheinlich, hier dürften aber am 24. zahlreiche Schneeflocken vom Himmel tanzen. Deutlich besser sieht es im Süden aus: In Graz und Klagenfurt liegt die Wahrscheinlichkeit für eine sich bildende Schneedecke an den Feiertagen bei rund 80 bis 90 Prozent. Für Wien, St. Pölten und Eisenstadt besteht noch eine gewisse Unsicherheit, die Chancen sind hier jedoch so hoch wie seit Langem nicht mehr. In Wien würde es sich um die ersten Weiße Weihnachten seit 2012 handeln. Schnee zu Weihnachten lag in Klagenfurt schon letztes Jahr mit rund 1 cm sowie auch im Jahr 2021 mit 15 cm. Für Graz wären 2025 hingegen die ersten Weiße Weihnachten seit 2010, damals mit rund 8 cm am Boden.

Stadt

Letzte Weiße Weihnachten

Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke

(Prognose 2025)

Wahrscheinlichkeit für Schneeflocken, inklusive Schneeregen (Prognose 2025)

Bregenz

2024 ( 5 cm)

0 bis 5 %

30%

Innsbruck

2024 (21 cm)

0 bis 5 %

40%

Salzburg

2010 ( 3 cm)

10 bis 20 %

70%

Linz

2010 ( 1 cm)

10 bis 20 %

70%

St. Pölten

2007 ( 2 cm)

60 bis 70 %

95%

Wien

2012 ( 1 cm)

60 bis 70 %

95%

Eisenstadt

2012 ( 3 cm)

50 bis 60 %

95%

Graz

2010 ( 8 cm)

80 bis 90 %

95%

Klagenfurt

2024 ( 1 cm)

80 bis 90 %

95%

Weiße Weihnachten in den Landeshauptstädten (zum Vergrößern auf das Bild klicken).
Weiße Weihnachten in den Landeshauptstädten (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Bergwetter in den Feiertagen

Die Schneelage präsentiert sich derzeit vor allem im südlichen und östlichen Bergland noch unbefriedigend. Insbesondere im Bereich von Tauern und Dachstein sowie generell in Kärnten und Osttirol fällt auch die Schneeprognose für die Weihnachtstage eher verhalten aus. Die besten Chancen auf eine ordentliche Portion Neuschnee pünktlich zum Heiligen Abend bieten derzeit die Berge von der Koralpe über das Grazer Bergland bis zum Wechsel. Im Westen sorgten bereits feucht-kalte Phasen im November für einen soliden Saisonstart. Oberhalb von etwa 1800 bis 2000 Metern sind die Pistenbedingungen weiterhin sehr gut. Mangels weiterer Neuschneefälle bleiben tiefere Lagen in Vorarlberg und Tirol – auch rund um 1000 Meter Seehöhe – jedoch vielfach grün. Positiv zu bewerten ist die Lawinensituation: Aufgrund der insgesamt überschaubaren Neuschneemengen bleibt die Lawinengefahr in nahezu allen Regionen gering.

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