Am Montag intensiver Regen in den Alpen und im Süden Österreichs

Wohl jeder kann sich noch an die deutlich zu kühle und sehr nasse Wetterphase in Österreich und die verheerenden Überschwemmungen in Slowenien zu Beginn des Augusts erinnern. Insbesondere in Unterkärnten, im Süden der Steiermark und im Südburgenland kamen dabei enorme Regenmengen zusammen, etwa mit fast 300 Liter pro Quadratmeter am Loiblpass. Hier die Übersicht die dreitägigen Regenmengen in Unterkärnten und im grenznahen Slowenien: Link.
Italientief als Ursache
Ein Italientief namens ERWIN führt seit dem Wochenende feuchte Luftmassen in den westlichen Alpenraum. Über dem überdurchschnittlich warmen Mittelmeer konnte das Tief dabei sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen, welche im Kammniveau der Alpen über die aus Westen einsickernden, kühlen Luft in tiefen Luftschichten aufgleitet. Meteorologen sprechen auch von einer Gegenstromlage, mehr dazu gibt es hier.

Bereits große Regenmengen im Westen
In Kombination mit einer quer über dem Alpenraum liegenden Luftmassengrenze hat es im Westen bereits anhaltend und kräftig geregnet:

Auch unsere Schweizer Nachbarn hat es diesmal schlimm erwischt. Dort sind vielerorts 200, lokal sogar über 300 Liter pro Quadratmeter gefallen. Entsprechend sind auch im Oberlauf von Rhein und Inn große Regenmengen gefallen.
Biasca/Tessin nach über 60 mm Regen in zwei Stunden und 190 mm in 24 Stunden. pic.twitter.com/EKmsnuUu85
— Markus Pfister (@MarkusPfister5) August 27, 2023
Am Montag auch im Süden Starkregen
Am Montag breitet sich der intensive und teils gewittrig durchsetzte Regen über Nordtirol nach Osten aus. Besonders am Tiroler Alpenhauptkamm, in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich der Hohen Tauern ist mit großen Regenmengen binnen 24 Stunden zu rechnen. Lokal sind hier bis zu 100 Liter pro Quadratmeter möglich. Die Schneefallgrenze liegt dabei vor allem vom Brenner ostwärts teils deutlich über 3000 m Höhe.

Das aktuelle Wetter in den Hochlagen der Hohen Tauern: Starkregen (auf der Adlersruhe in knapp 3500 m Höhe werden +2 Grad gemessen). Die kalte Luft kommt derzeit kaum bzw. nur sehr langsam ostwärts voran, entsprechend fällt hier der Großteil des Niederschlags in Form von Regen. pic.twitter.com/UabSBiNXJ6
— Nikolas Zimmermann (@nikzimmer87) August 28, 2023
Entsprechend wurden für den Montag bereits in den erwähnten Regionen Regenwarnungen ausgegeben:

Hochwassergefahr
Es ist kein Wunder, dass bei solchen Regenmengen in dieser kurzen Zeit die Flusspegel ansteigen werden. Nicht nur der Rhein führt mittlerweile Hochwasser, sondern auch sämtliche Bäche und Flüsse vom Tiroler Oberland bis zu den Hohen Tauern. An einigen Pegeln wurde bereits die HW30- bzw. vereinzelt sogar die HW100-Marke erreicht! Am Montagnachmittag zeichnet sich auch am Unterlauf des Inns von Innsbruck ostwärts ein Überschreiten der HW30-Marke ab.
durch den starken regen, insbesondere im einzugsgebiet, ist der #rhein wie vorhergesagt schnell angestiegen und flutet nun die rheinvorländer … wir rechnen mit einem höchststand morgen um die mittagszeit … pic.twitter.com/t6aFVAYPr7
— Kurt Fischer 🇦🇹 🇪🇺 🇺🇦 (@FischerKurt) August 27, 2023
Sill und Inn seit gestern um mehr 1m gestiegen. Hier am Pegel Reichenau hat die Sill HQ5 erreicht. Der Inn führt. derzeit noch HQ1. pic.twitter.com/Hg2qq3h39K
— Clemens TZ (@alpen_wetter) August 28, 2023
(1/2) Zur Einordnung des vorhergesagten #Hochwasser Höchststandes am #Rhein (Foto Mo 10 Uhr): in der Messgeschichte von 100 Jahren ist #Warnstufe3 (>2450m3/s) nur 2 Mal erreicht worden, prognostiziert sind erneut Abflussmengen in diesem Bereich… pic.twitter.com/Qpop7eO2Se
— Lukas Lehner (@MeteoLukas) August 28, 2023