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Februar 2021: viel zu warm und zu trocken

Der Februar 2021 schließt mit einer Temperaturabweichung von rund +2,5 Grad deutlich zu warm ab. Verantwortlich hierfür waren ein sehr milder Auftakt in den Monat und eine extreme Wärmewelle gegen Ende. Die zu kalten Tage rund um die Monatsmitte geraten dabei fast in Vergessenheit. Mit Ausnahme des Südwestens fiel zudem deutlich weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel, die Sonne schien indes häufiger als üblich.
Quelle: https://pixabay.com/photos/spring-snowdrop-flower-1166564/
Quelle: https://pixabay.com/photos/spring-snowdrop-flower-1166564/

Warmer Start, kalte Mitte, extremes Ende

Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der Februar 2021 mit einer Abweichung von rund +2,5 Grad deutlich zu warm. Auch der Vergleich zum neuen Klimamittel 1991-2020 fällt eindeutig zu Gunsten des Februars 2021 aus, wenngleich mit einem etwas geringeren Abstand. Die größten Abweichungen gab es im Bergland, Ehrwald schließt den Monat über 4 Grad zu warm, selbiges gilt für die Rudolfshütte und den Schöckl. Zu kalt war der Februar nirgends, am ehesten entsprachen die Temperaturen im Nordosten (Laa an der Thaya und Retz) noch dem Klimamittel.

Viel zu mild war der Februar (zum Vergrößern klicken bzw. tippen).

Dass der Februar am Ende keine Spitzenplatzierung einnimmt, verhinderte eine deutlich zu kalte Periode zwischen dem 11. und 15. des Monats. In diesem Zeitraum wurden auch die tiefsten Temperaturen des Monats gemessen: Auf bis zu -23,7 Grad kühlte es in St. Jakob im Defereggental ab, unterhalb von 1000 Metern lag der Kältepol mit -19,2 Grad in Schoppernau. Noch eisiger war es im Hochgebirge: Am Dachstein wurde mit -29,4 Grad die österreichweit tiefste Temperatur des ganzen Winters gemessen.

Diese Kältephase wurde aber von einem sehr milden Monatsauftakt und einem noch extremeren Monatsende in den Schatten gestellt. Bereits zu Beginn des Februars gab es bis zu 18 Grad in Feldkirch, in den letzten Tagen des Monats wurden dann reihenweise Rekorde gebrochen. 42 Wetterstationen verteilt über ganz Österreich haben ihren Rekord eingestellt bzw. gebrochen, willkürlich ausgewählte Beispiele sind Bregenz, Wien und Zwettl.

Vielfach zu trocken, Ausreißer Südwesten

In Punkto Niederschlag endet der letzte Wintermonat deutlich zu trocken, rund ein Drittel weniger Regen und Schnee verzeichneten die heimischen Wetterstationen. Dabei ergeben sich bei genauerer Betrachtung aber erhebliche lokale Unterschiede. Vom Arlberg über die gesamten Nordalpen hinweg bis in die Wachau fällt das Niederschlagsdefizit markant aus, exemplarisch hierfür stehen Imst mit -85%, Saalbach und Mürzzuschlag mit je -80% und St. Pölten mit -85% im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1981-2010. Der totale Kontrast ergibt sich beim Blick in den Süden und Südwesten der Republik. Ein einziges Italientief zu Monatsbeginn brachte in Osttirol und Kärnten nahezu den gesamten heurigen Februarniederschlag – und dieser fiel nicht zu knapp aus: Am Weißensee kommen im Februar normalerweise rund 37 l/m² zusammen, heuer waren es mit 92 l/m² fast dreimal so viel. Auch Döllach und Mallnitz weisen doppelt so viel Niederschlag wie im Durchschnitt auf.

Insgesamt ein zu trockener Monat.

Sonne macht fast überall Überstunden

Passend zum beständigen Hochdruckwetter v.a. in der zweiten Monatshälfte mit Nebel und Hochnebel in den Niederungen, oft aber strahlendem Sonnenschein in sowie auf den Bergen präsentiert sich auch die Bilanz der Sonnenscheindauer. Nahezu in ganz Österreich schien die Sonne häufiger als im langjährigen Mittel, meist liegen die Abweichungen bei +20 bis +40 Prozent. Einzig im Flachland des Nordostens hinken die Sonnenstunden im ablaufenden Monat dem Soll etwas hinterher, Poysdorf beispielsweise weist ein Defizit von knapp 20 Prozent auf. Ganz anders dagegen das Bild auf den heimischen Gipfeln: Auf der Kanzelhöhe in Kärnten schien die Sonne bis dato schon 189 Stunden lang, 141 Stunden sind es hier im langjährigen Mittel im gesamten Februar. Damit ist die Station hoch über dem Ossiacher See die absolut sonnigste in ganz Österreich. Bei den bewohnten Orten hat Lienz mit 184 Sonnenstunden die Nase vorne.

Viele Sonnenstunden im Bergland.

Extremwerte Februar 2021 (Bundesland, Tag des Auftretens) Stand: Sonntag, 28.02.2021, 10:00 Uhr

Höchste Temperaturen

  • 22,6 Grad Köflach (ST, 23.)
  • 22,3 Grad Deutschlandsberg (ST, 23.)
  • 21,9 Grad Berndorf (NÖ, 26.)
  • 21,7 Grad Güssing (B, 24.)
  • 21,6 Grad Reichenau/Rax (NÖ, 25.)

Tiefste Temperaturen Hochtäler

  • -23,7 Grad St. Jakob im Defereggental (T, 14.)
  • -23,2 Grad Lech/Arlberg (V, 14.)
  • -22,7 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 14.)
  • -22,6 Grad Flattnitz (K, 13.)
  • -22,5 Grad Galtür (T, 14.)

Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe

  • -19,2 Grad Schoppernau (V, 14.)
  • -18,9 Grad Weißensee (K, 15.)
  • -18,6 Grad Reutte (T, 13.)
  • -18,5 Grad Litschau (NÖ, 15.)
  • -18,1 Grad Summerau (OÖ, 15.)

Anzahl Frosttage (Tiefstwert kleiner 0 Grad)

  • 28: Lienz, Schmirn, St. Leonhard im Pitztal, Obergurgl, St. Jakob im Defereggental, Kals, Galtür, Sillian (alle T), Mürzzuschlag, Aflenz, Neumarkt, Turnau (alle ST), Mallnitz (K)
  • 27: Tamsweg, St. Michael im Lungau, Bad Gastein, Rauris, Böckstein, Radstadt, Bad Hofgastein, Mariapfarr (alle S), Weißensee, Flattnitz (beide K), Pichl, Seckau, Oberwölz (alle ST), Seefeld, Holzgau, Unterwindau (alle T)
  • 25: Flirsch, Imst, Kirchdorf in Tirol, Nauders (alle T), Semmering, Lunz am See (beide NÖ), Lech/Arlberg (V), Taxenbach, Saalbach, St. Johann/Pongau, Zell/See, St. Veit/Pongau (alle S), Rottenmann, Murau, Zeltweg, Gröbming, Bad Mitterndorf (alle ST)

Anzahl Eistage (Höchstwert kleiner 0 Grad)

  • 10: Allentsteig, Retz (beide NÖ)
  • 9: Weitra, Litschau (beide NÖ)
  • 6: Laa/Thaya, Schöngrabern, Raabs/Thaya, Irnfritz (alle NÖ), Wolfsegg (OÖ)

Nasseste bewohnte Orte

  • 200 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 112 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
  • 92 Liter pro Quadratmeter Weißensee (K)

Trockenste Orte

  • 3 Liter pro Quadratmeter Hochzirl (T), Leoben (ST)
  • 5 Liter pro Quadratmeter Prutz (T)
  • 6 Liter pro Quadratmeter Jenbach (T)

Absolut sonnigste bewohnte Orte

  • 182 Sonnenstunden Lienz (T)
  • 179 Sonnenstunden Seckau, Zeltweg (beide ST)
  • 175 Sonnenstunden Preitenegg (K)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 93 km/h Wien-Unterlaa (W, 04.)
  • 90 km/h Wiener Neustadt (NÖ, 04.)
  • 89 km/h Reichenau/Rax (NÖ, 11.)

Stärkste Windspitzen Berge

  • 113 km/h Buchberg (NÖ, 04.)
  • 112 km/h Jauerling (NÖ, 04.)
  • 104 km/h Wien-Jubiläumswarte (W, 04.)

Quelle Titelbild: pixabay

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