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2024 heißester August der Messgeschichte

Der August 2024 bilanziert als der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1767. Dabei liegt die Abweichung vom Mittelwert bei +3,1 Grad im Vergleich zum Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020. Dies übertrifft die bisher führenden Jahre 1807, 1992 und 2003 um 0,3 bis 0,5 Grad.
@ https://pixabay.com/de/photos/thermometer-sommer-heiss-hitze-4294021/
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Dynamischer Atlantik und kräftige Gewitter

Generell präsentierte sich der August in Nord- und Westeuropa durchaus dynamisch mit häufiger Tiefdrucktätigkeit. Dabei griffen die Fronten der Tiefs jedoch nur in sehr abgeschwächter Form auf den Alpenraum über, sorgten somit nicht für einen nachhaltigen Austausch der Luftmassen. Zudem drehte die Strömung im Vorfeld der Tiefs immer wieder auf südliche Richtungen und damit wurden wiederholt schwül-heiße und somit energiereiche Luftmassen aus dem Mittelmeerraum nach Österreich gelenkt. In Summe waren die Bedingungen also hervorragend für ortsfeste Gewitter.

Denn die Höhenströmung, welche die Gewitter bewegt, hielt sich häufig in Grenzen und somit gingen immer wieder kräftige Gewitter mit lokal ergiebigem Starkregen nieder, wie speziell am 17. August in Wien. An diesem Tag fielen in nur einer Stunde auf der Hohe Warte 94 l/m², was einem neuen Allzeitrekord in Österreich entspricht.

 

Im Mittel zu trocken

Wie gewöhnlich fällt im Sommer der Regen meist in Form von Schauern und Gewittern. Somit ergeben sich häufig regional größere Unterschiede bei der Verteilung des Niederschlags. Im August liegt die landesweite Abweichung bei rund -25% im Vergleich zum langjährigen Mittel. Dabei sticht die Station Hohe Warte in Wien deutlich hervor, hier fiel in etwa doppelt so viel Regen wie üblich. Grund dafür ist das bereits oben erwähnte Unwetter. Ansonsten liegt der Schwerpunkt des Regens in etwa von den Kitzbüheler Alpen über das Salzkammergut bis ins Mariazellerland, hier fiel etwas verbreiteter 20 bis 30 % mehr Regen als im Durchschnitt.

Anders von Oberkärnten bis ins Mittelburgenland: überregional fiel hier nicht mal die Hälfte des Solls. Auch in einem Streifen vom Mühlviertel bis zum Wienerwald war es sehr trocken (etwa 50% negative Abweichung).

Hier grafisch dargestellt:

Die Abweichungen im August 2024 sind leicht negativ.

Vereinzelt Monatsrekorde, viele Tropennächte

In vier Landeshauptstädten verläuft der Monat bisher rekordwarm und zwar in Eisenstadt (Mitteltemperatur 24,9°), Klagenfurt (Mitteltemperatur 23,5°), Graz (Mitteltemperatur 24,0°) und Linz (Mitteltemperatur 24,0°). In Wien wird es wohl Platz 2, der August 1992 wird aber nicht mehr erreicht.

Die größten Abweichungen vom Mittel mit +4,0° gab es in Bad Radkersburg, dicht gefolgt von Döllach mit +3,9° und u.a. Villach mit +3,8° (Stand 31.08.).

Auch hier die Abweichungen auf der Karte in grafischer Form:

Und wieder ein viel zu warmer Monat – dieses Mal der August 2024.

In Eisenstadt gab es zudem so viele Hitzetage wie noch nie seit Messbeginn in einem August – ex aequo mit dem August 1992. Ganze 19 Mal kletterten die Temperaturen hier über die 30-Grad-Marke.

Neuer Rekord bei den Hitzetagen in Eisenstadt.

Im Osten und Südosten macht sich zudem auch die hohe Anzahl an Tropennächten bemerkbar: In St. Pölten (5), Wien (11) und Linz (7) wurden alte Rekorde egalisiert, in Graz (5) und Eisenstadt (11) sogar neue Rekorde aufgestellt.

Ein neuer Rekord bei der Anzahl der Tropennächte auf der Hohen Warte in Wien.

Erwähnenswert ist zudem auch, dass es bis ins Hochgebirge über 3000 m keinen einzigen Frosttag (Minimum unter 0°) gab. Damit setzt sich das Abtauen der Gletscher hier immer schneller fort, die Nullgradgrenze steig teilweise auf über 5000 m.

Sonnenschein im Soll

Die Anzahl der Sonnenstunden im Vergleich zum Mittel liegt über das gesamte Land betrachtet bei knapp +10%, somit also leicht durchschnittlich. Etwas häufiger zeigte sich die Sonne im Süden und ganz im Westen des Landes. Dabei schien die Sonne in Feldkirch etwa 25% länger, in Friesach gut 20%.

Blitzreicher Monat

Nach dem schon gewittrigen Juli brachte auch der August einen Überschuss an Blitzen. Im Mittel der letzten 14 Jahre treten rund 365.000 Blitze in Österreich auf, heuer waren es 601.745 Blitze (Stand 31.08. 14:00 Uhr) also rund zwei Drittel mehr. Die meisten Blitze gab es mit rund 183.000 in der Steiermark, gefolgt von Niederösterreich mit 151.000 und 78.000 in Oberösterreich. Insbesondere in Wien war der August außergewöhnlich blitzreich mit 7807 Blitzen, im Vergleich im Mittel sonst nur rund 1400 Blitze.

Bezogen auf die Blitzdichte (also Blitz pro Quadratkilometer) liegt Wien sogar in Front:

Die Blitzdichte im August 2024.

Extremwerte August 2024 (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen

  • 36,3 Grad Langenlebarn (NÖ, 16.) , Pottschach-Ternitz (NÖ, 14.)
  • 36,2 Grad Güssing (B, 17.)
  • 36,1 Grad Gars am Kamp (NÖ, 14.)

Tiefste Temperaturen ( < 1000 m)

  • 1,4 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 23.)
  • 3,5 Grad Liebenau / Gugu (OÖ, 23.)
  • 7,0 Grad Zwettl (NÖ, 23.)

Vorläufig nasseste Orte ( < 1000 m)

  • 264 Liter pro Quadratmeter Zell am See (S)
  • 263 Liter pro Quadratmeter Galzig (T)
  • 221 Liter pro Quadratmeter Lunz am See (NÖ)

Höchste gemessene Windspitzen

  • 108 km/h Wels (OÖ, 18.)
  • 105 km/h Ranshofen/Braunau (OÖ, 14.)
  • 103 km/h Arriach (K, 01.)
  • 102 km/h Zell am See (S, 01.)
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