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Wärmstes Jahr der Messgeschichte? 2022 auf Rekordkurs

Nur noch wenige Wochen, dann endet das Jahr. Aus heutiger Sicht wird sich 2022 ganz weit vorne in den Ranglisten einordnen, auch Platz 1 des bislang wärmsten Jahres ist definitiv noch möglich.
Wärmstes Jahr der Messgeschichte? 2022 auf Rekordkurs

Betrachten wir zunächst einmal die nüchternen Fakten, wie das Jahr 2022 bis dato (d.h. bis einschließlich des gestrigen 5. Novembers) da steht. In der folgenden Grafik gut ersichtlich ist das gesamte Land rot eingefärbt, d.h. es gibt keine Region, die bis dato zu kühl war. Im Gegenteil: Verbreitet war 2022 bis jetzt rund 1 bis 1,5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 üblich. Noch markanter mit Temperaturabweichungen von knapp +2 Grad gegenüber dem Mittel waren die ersten gut 10 Monate heuer u.a. in Feldkirch, Reutte und Lienz. Österreichweit gesehen beträgt die Abweichung derzeit +1,3 Grad!

Temperaturabweichungen 2022 bis inklusive 5. November

Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Monate, so wird klar, dass es fast durchwegs (teils deutlich) zu warm war. Die folgende Animation zeigt die Temperaturabweichungen der Monate Jänner bis November 2022:

Animation der Temperaturabweichungen der einzelnen Monate Jänner bis November.

April und September (beide blau dominiert) waren die einzigen zu kühlen Monate in Österreich, alle anderen lagen zum Teil recht deutlich über dem Klimamittel. Tabellarisch dargestellt:

Monat 2022 Abweichung zu 1991-2020
Jänner +1,6 Grad
Februar +3,2 Grad
März +0,4 Grad
April -1,5 Grad
Mai +1,7 Grad
Juni +2,2 Grad
Juli +1,1 Grad
August +1,2 Grad
September -0,6 Grad
Oktober +3,5 Grad
November (bis 5.11.) +3,3 Grad

 

Wie steht 2022 nun im Vergleich mit den bislang wärmsten Jahren der Messgeschichte da? An der Spitze dieser Statistik thront noch (!) das Jahr 2018, das mit einer Temperaturabweichung von +1,2 Grad gegenüber dem Klimamittel das bislang wärmste Jahr in Österreich seit dem Jahr 1767 war. Dahinter folgen mit 2014 und 2019 zwei weitere Jahre der jüngeren Vergangenheit. 2022 würde sich Stand heute Platz 1 mit der erwähnten Abweichung von +1,3 Grad knapp sichern, alles hängt nun vom restlichen November und dem Dezember ab.

Rang Jahr Abweichung zu 1991-2020
1 2018 +1,2 Grad
2 2014 +1,1 Grad
3 2019 +1,0 Grad
4 2015 +0,8 Grad
5 2020 +0,6 Grad

 

Am Beispiel Wien-Hohe Warte wird deutlich, wie außergewöhnlich das Jahr 2022 bis dato war. Orange Balken sind dabei Tage, die zu warm waren. Rote Balken symbolisieren Tage, an denen es noch nie zuvor so warm war wie 2022. Äquivalent dazu sind türkise Balken unterdurchschnittlich temperierte Tage. Rekordkalte Tage (wären dunkelblau) gibt es gar nicht.

Man sieht: Die orangenen/roten Balken sind klar in der Mehrzahl, es gab nur zwischendurch kurze zu kühle Phasen. Zum Beispiel im März und April sowie in der 2. Septemberhälfte. Im Gegensatz zu Gesamt-Österreich hinkt 2022 dem Rekordjahr 2018 in Wien noch ein wenig hinterher, aber auch in der Bundeshauptstadt ist noch alles möglich.

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