Schnee bis auf knapp 1000 m in Salzburg
Während sich an der Alpennordseite in der Nacht auf Sonntag immer kältere Luft gestaut hat, sorgt ein Italientief seit Samstag für einen kontinuierlichen Nachschub an feuchter Luft. Heute morgen gab es in manchen Tauerntälern sogar auf einer Seehöhe von knapp 1000 m den ersten Schnee der Saison.
Die tiefe Schneefallgrenze kann man nicht allein anhand der Luftmasse erklären, da diese in 1.600 m Höhe eine Temperatur von knapp über 0 Grad aufweist. Dies kann man anhand von exponierten Wetterstationen am Alpennordrand abschätzen. Anbei eine Auswahl an Temperaturmeldungen um 7 Uhr:
Feuerkogel, 1618 m (OÖ) | +2 Grad |
Loferer Alm, 1623 m (S) | +1 Grad |
Wiesjoch, 1760 m (T) | +2 Grad |
Hahnenkamm/Ehrenbachhöhe, 1790 m (T) | 0 Grad |
In der Nacht lag die Nullgradgrenze beim Radiosondenaufstieg von München noch in 2.135 m Höhe. In der Regel liegt die Schneefallgrenze etwa 200 bis 400 m unterhalb der Nullgradgrenze, in den Alpen kann der Unterschied manchmal aber sogar über 1000 m betragen!
Niederschlagsabkühlung
Entscheidend für das markante Absinken der Schneefallgrenze in den Tauerntälern war die ausgeprägte Niederschlagsabkühlung. Bei diesem Prozess wird die Luft vor Ort durch das Schmelzen der Schneeflocken nach und nach auf 0 Grad abgekühlt. Entscheidend dafür sind folgende Faktoren:
- Anhaltende und starke Niederschläge (als Faustregel mind. 2 mm pro Stunde).
- Windschwache Verhältnisse, damit der Wind die gekühlte Luft nicht mit der ursprünglich milderen Luftmasse vermischt.
- Enge Tallagen, da hier wesentlich weniger Luft abgekühlt werden muss als beispielsweise über der gleichen Grundfläche im Flachland. Je enger das Tal, desto effektiver die Niederschlagsabkühlung!
50 cm Schnee im Gebirge
In den Hochlagen der Tauern ist teils sogar ein halber Meter Schnee gefallen, so meldete der Hohe Sonnblick in 3.105 m Höhe am Sonntagmorgen eine Schneedecke von 51 cm! Die Wetterstation am Thomaseck oberhalb von Böckstein meldete in 2.040 m Höhe um 7 Uhr rund 39 cm, in Böckstein selbst wurden in 1.175 m immerhin 4 cm gemessen. In den kommenden Stunden lässt die Niederschlagsintensität aber langsam nach und die Schneefallgrenze steigt wieder an. Im Laufe der kommenden Woche stellt sich dann neuerlich sommerliches Wetter ein.
in obertauern fährt schon der schneepflug 😏 pic.twitter.com/qzXmYwMkEb
— Erwin K. (@kiwifruit_) 26. August 2018
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