176 km/h durch Ex-Hurrikan LESLIE

176 km/h – das soll laut lokalen Medienberichten bezugnehmend auf den staatlichen Wetterdienst Portugals die höchste gemessene Böe in der Küstenstadt Figuiera da Foz, etwa 150 km nördlich von Lissabon, gewesen sein. Ein Wert, den wir momentan noch nicht bestätigen können, der aber durchaus realistisch erscheint. Denn das Zentrum des zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr als Hurrikan geführten Tiefs traf genau in diesem Bereich auf Land, hier war der Wind am stärksten. Im nachfolgenden Radarloop erkennt man noch scheinbar Reste eines Auges, vielmehr ergibt sich dieses Bild aber durch das starke Einfließen trockener Luft aus hohen Atmosphärenschichten an der Rückseite des Tiefs. Diese so genannte ‚dry intrusion‘ ist häufig ein Indiz für die stärksten Windböen.
The inner core of Post-TC #Leslie is now making landfall in #Portugal, just north of #Lisbon.
While not considered a #TC anymore, it has a remarkably intact inner core structure, w/ what could still be considered a partial eyewall. High winds & rain likely as it moves onshore. pic.twitter.com/es7F2axW1d
— Philippe Papin (@pppapin) 13. Oktober 2018
Tausende Haushalte ohne Strom
Da der Sturm über Nacht auftrat, nur kurz anhielt und hauptsächlich einen eher schmalen Streifen betraf, liegen noch wenig Informationen über die Auswirkungen vor. Ein Bild aus Coimbra im Landesinneren zeigt eine ziemlich verwüstete Straße. An der dortigen Wetterstation wurden maximal 122 km/h gemessen. Tausende Haushalte waren ohne Strom.
Damage by ex-hurricane #Leslie in Coimbra, Portugal. Meanwhile, over 17 000 households are reported to be without electricity and damage has been reported in many places. Report: Unwetterbeobachtung CH/EU – UwBe International pic.twitter.com/X1z18EGfcN
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) 14. Oktober 2018
HUGE waves in Porto Moniz, Madeira island, Portugal today (Oct 13) under hurricane Leslie! Report: Meteo tras os montes pic.twitter.com/ptucXugRpc
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) 13. Oktober 2018
Lissabon wurde verschont
Die Hauptstadt Lissabon ist hingegen mit einem blauen Auge davon gekommen, hier wurden lediglich Böen bis zu 75 km/h gemessen und über Schäden ist nichts bekannt. Der Kern des Tiefs war geringfügig nördlicher gezogen als zunächst angenommen.
Der nächste Ex-Hurrikan folgt zugleich
Nach Ex-LESLIE folgt am Montag mit Ex-MICHAEL bereits der nächste ehemalige Hurrikan und so wird die Iberische Halbinsel gleich von zwei derartigen Wettersystemen in die Mangel genommen. Das Tief ist zwar nicht mehr besonders stark ausgeprägt und wird hauptsächlich kräftigen Regen bringen, dennoch ergibt sich eine höchst seltene Lage:

Titelbild: Symbolbild
Photo credit: LeonardoDaQuirm on VisualHunt / CC BY-SA