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Festgefahrene Wetterlage bringt Föhn und außergewöhnliche Temperaturen

Der Alpenraum liegt seit Ende Oktober nahezu durchgehend unter dem Einfluss einer föhnigen Südströmung. Die Temperaturen liegen derzeit in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas deutlich über dem langjährigen Schnitt, somit setzt sich die lang anhaltende, milde Wetterphase unvermindert fort.
https://pixabay.com/en/landscape-fog-mood-sunrise-2090495/
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Wie bereits mehrmals in diesem Jahr ist die Wetterlage über Mitteleuropa auch in diesen Tagen festgefahren. Der Alpenraum liegt zwischen einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über dem Nordatlantik und einem stabilen Hoch über Russland. Über dem westlichen Mittelmeer entstehen dabei Randtiefs, während in den Nordalpen föhniger Südwind die Temperaturen in die Höhe treibt.

Im Alpenraum weht Föhn
Druckverteilung in etwa 5500 m Höhe am Dienstag. © UBIMET / NCEP

Sommertemperaturen im November

Die südliche Strömung führt seit Ende Oktober schubweise milde Luftmassen subtropischen Ursprungs nach Mittel- und Osteuropa. In den Niederungen sorgt die jahreszeitlich bedingte Inversionswetterlage zwar vermehrt für Nebel und Hochnebel, besonders in mittleren Höhenlagen sowie in den Föhnregionen gibt es allerdings außergewöhnlich hohe Temperaturen. In Salzburg etwa werden am Montag und Dienstag bis zu 24 Grad erreicht, aber auch von Süditalien über den Balkan bis nach Südpolen und Rumänien gibt es spätsommerliche Werte. In Osteuropa liegen die Temperaturen in 1.500 m Höhe in diesen Tagen teils sogar um mehr als 16 Grad über dem langjährigen Mittel, so wurden bereits am Samstag etwa in Tirana in Albanien hochsommerliche 31 Grad verzeichnet!

Der Föhn sorgt für teils spätsommerliche Temperaturen
Föhniges Wetter in Zell am See. © www.foto-webcam.eu

Festgefahrene Wetterlage

Die Wetterlage an sich ist zwar nicht außergewöhnlich, allerdings sehr wohl deren Beständigkeit. Zumindest bis zum nächsten Wochenende ist derzeit keine nachhaltige Änderung in Sicht, so gibt es mit nur kurzen Unterbrechungen bis auf weiteres unbeständiges Wetter in Westeuropa und im Mittelmeerraum, Föhn in den Nordalpen und Trockenheit in Osteuropa. Bereits seit letzten Winter kommt es in Europa wiederholt zu blockierten Wetterlagen, siehe auch hier: Verkehrte Wetterwelt in Europa.

In Osteuropa fällt kein Regen
Die Niederschlagssumme bis kommenden Samstag zeigt ein zweigeteiltes Europa. © NCEP

Extreme nehmen zu

Allgemein zeigen aktuelle Studien, dass Wetterlagen im Zuge des Klimawandels tendenziell immer stationärer werden. Während Tiefdruckgebiete normalerweise im Einflussbereich des Westwindbands von West nach Ost ziehen und für wechselhaftes Wetter sorgen, kommt es mittlerweile aufgrund der abnehmenden Temperaturunterschiede zwischen der Arktis und den Subtropen immer häufiger zu nahezu ortsfesten und beständigen Tief- und Hochdruckgebieten: Der Jetstream mäandert nämlich stärker und wird somit stationärer. Dies begünstigt Wetterextreme wie etwa Sturzfluten, Trockenheit und Hitzewellen.

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